Alt-Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann blickte am 6. „PHW Meet & Greet“ im Gespräch mit Daniel Eckmann auf humorvolle Weise auf seine Karriere zurück. Die Teilnehmer/-innen konnten aus den erzählten Erfahrungen praktisches Wissen zu den Themen Leadership, Verhandeln und Unternehmertum mitnehmen.
Johann Niklaus Schneider-Ammann, FDP-Bundesrat von 2010 bis Ende letzten Jahres, war der Gast am 6. „PHW Meet & Greet“ vom Donnerstag, 13. Juni, an der PHW in Bern. Der Politiker und Unternehmer (Ammann Group Holding AG) tauschte sich mit Daniel Eckmann, dem ehemaligen Mediensprecher von Bundesrat Kaspar Villiger und stellvertretenden SRG-Generaldirektor, über Menschliches, Leadership und Loslassen aus.
Im lockeren Gespräch unter Vertrauten, die als erstes beide ihre Krawatten auszogen, blickte Schneider-Ammann auf die wichtigsten Entscheidungen seiner Karriere zurück. Er sei kein Politiker, liess er die Medien damals wissen und dass es „Wirtschaftsminister eigentlich nicht braucht“, weil sie nur Nein sagen oder gar nichts machen könnten. Das Publikum in der Aula des Feusi Bildungszentrums hatte ob dem selbstironischen Rückblick oft zu lachen. Daniel Eckmann konstatierte jedoch, dass knapp die Hälfte der heute bestehenden Schweizer Freihandelsabkommen unter JSA abgeschlossen wurden.
Führen und einen Beitrag leisten
Schneider-Ammanns Leistungsausweis ist auch in der Wirtschaft und dem Militär beeindruckend. Während 29 Jahren führte er die Ammann Group in Langenthal, wo er die Internationalisierung massgebend vorantrieb. Gemeinsam hätten Unternehmertum und das Amt als Bundesrat, dass es darum gehe, Ziele zu formulieren und mit gutem Beispiel voranzugehen. Und die Belastung sei an beiden Orten gross, 16-Stunden-Tage die Regel. In der Politik seien Anfeindungen von Gegnern und Medien hinzugekommen. Er habe die „Mediengeschichten“ nicht mitgemacht, weil es ihm nicht darum ging, politisch zu überleben, „sondern um einen Beitrag zu leisten.“